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Schleuse Wusterwitz

Im Rahmen des VDE Nr. 17 wurde bei EHK km 376,8 neben der bereits bestehenden Schleuse Wusterwitz eine neue, zweite Schleuse gebaut.

Schleuse Wusterwitz Schleuse Wusterwitz Luftbild der Schleuse Wusterwitz Quelle: (C) euroluftbild.de/Robert Grahn

Mit einer Wassertiefe von 3,15 m unter dem unteren Bemessungswasserstand erfüllte die bestehende Schleuse Wusterwitz aus dem Jahr 1930 nicht die Anforderungen an eine Wasserstraßenklasse Vb, wie den Elbe-Havel-Kanal. Um auf diesem Kanal eine durchgehende Schiffspassage für moderne Großmotorgüterschiffe zu gewährleisten, wurde der Neubau einer zweiten Schleuse erforderlich.
Die Gesamtmaßnahme wurde in mehrere sog. Baulose aufgeteilt. Am 13. September 2006 begannen die Bauarbeiten am Unteren Vorhafen. Anschließend wurden die Schleuse und der Obere Vorhafen gebaut.
Zu den Hauptbauleistungen zählt die Erstellung einer 440 m langen Spundwand auf der Südseite als Liege- bzw. Wartestelle inkl. Poller und Leitern für die Schifffahrt. Da die bisher genutzten Anlegedalben den Pollerzugkräften moderner Binnenschiffe nicht mehr standhalten, wurden sie rückgebaut.
Die Sportbootschifffahrt hat einen zusätzlichen Anleger und eine Sportbooteinsatzstelle erhalten.

Nach dem Ausbau des Unteren Vorhafens - von September 2006 bis Dezember 2007 - folgten die Bauarbeiten zur zweiten Schleuse und zum Oberen Vorhafen.
Mit der Bekanntmachung für das Hauptbaulos zum Neubau der 2. Schleuse Wusterwitz wurde am 18.12.2007 das Vergabeverfahren eröffnet.
Dieses Vergabeverfahren wurde am 05. Juni 2008 mit der Beauftragung abgeschlossen.

Nach einer Phase intensiver technischer Planungen hat im September 2008 mit der Baustelleneinrichtung und mit Erkundungsbohrungen für die Baugrubenumschließung die Bauausführung für den Neubau der 2. Schleuse Wusterwitz begonnen. In einer Informationsveranstaltung am 24. September 2002 wurden die Wusterwitzer Bürger über das anstehende Bauprojekt umfangreich durch das WNA Magdeburg informiert.
Am 27. Oktober 2008 wurde der 1. Spatenstich für den Bau der 2. Schleuse und des Oberen Vorhafens vollzogen. Die planmäßig verlaufenden Vorarbeiten für den Neubau der 2. Schleuse konnten am 14. Mai 2009 durch Umschließung der Baugrube mit einer Dichtwand und eingestellter Spundwand abgeschlossen werden.
Die 12,50 m breite Schleusenkammer hat eine nutzbare Kammerlänge von 190m. Das Bauwerk verfügt jetzt über ein modernes und wirtschaftliches hydraulisches Seitenfüllsystem (Multiport). Die ohne Dehnfugen geplante Schleuse überwindet einen maximalen Höhenunterschied von 4,75 m.

Der fugenlose Neubau des Massivbaukörpers der zweiten Schleuse Wusterwitz zeichnet sich durch den Entfall der Unterhaltungsarbeiten zur Pflege und dem zyklischen Tausch der Elastomerfugenbänder aus, womit entsprechende Sperrpausen zur Ausführung dieser Unterhaltungsarbeiten entfallen.
Im Zuge der Ausbaumaßnahmen wurde durchgängig eine Wassertiefe von 4,0 m hergestellt, womit die Sohlhöhe den Anforderungen einer modernen Wasserstraße der Klasse Vb entspricht.
Im Oberhaupt und Unterhaupt wurden Stemmtore eingesetzt und für das Öffnen und Schließen der Längskanäle sind Gleitschütze verbaut. Alle Betriebsverschlüsse werden durch Elektrohubzylinder angetrieben.
Großmotorgüterschiffe und Schubverbände können jetzt mit einer Länge von bis zu 185m und einer Abladetiefe von 2,80 m die Schleuse Wusterwitz passieren.

Zur weiteren Entwicklung des Mikroökosystems im Bereich der zweiten Schleuse Wusterwitz wurde eine großzügige Flachwasserzone errichtet und es erfolgt auf den rekultivierten Flächen eine Aufforstung mit ortstypischen Gehölzen sowie Obstbäumen.
Nach dem Abschluss der Arbeiten im Bereich Massivbau im September 2021 wurden im Juli 2022, nach einem Probebetrieb, unter verschiedenen Bedingungen auch im elektrotechnischen und maschinenbaulichen Bereich, die Arbeiten zur Inbetriebnahme der Schleuse abgeschlossen.

Das WNA Magdeburg hat mehrfach zu einem Tag der offenen Baustelle geladen, an dem sich die Besucher vom Baufortschritt an der Schleuse überzeugen konnten.
Die Fertigstellung der Schleuse ist eine wesentliche Voraussetzung, die Binnenschifffahrt als umweltverträglichsten Verkehrsträger zu stärken.
Am 02. August 2022 wurde die Schleuse für den Schiffsverkehr freigegeben.

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