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Der Rothenseer Verbindungskanal

Der Rothenseer Verbindungskanal, früher als Abstiegskanal Rothensee (AKR) bezeichnet, ist Bestandteil des Mittellandkanals. Seit der Fertigstellung des Kanals 1938 hat die Schifffahrt die Möglichkeit zum Absteigen vom Mittellandkanal zur Elbe und zur Einfahrt in das Kanalhafengebiet der Stadt Magdeburg.

Im Rahmen des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 17 wurde der Rothenseer Verbindungskanal in 4. Bauabschnitten zu einer ganzjährig, vollschiffig, elbwasserstandsunabhängig befahrbaren Wasserstraße der Klasse Vb ausgebaut.
Zeitgleich mit dem Ausbau des Kanals wurde durch die Stadt Magdeburg ein insgesamt ca. 1,5 km langer Umschlagskai errichtet, der heutige Hansehafen.

Bauabschnitte des Rothenseer Verbindungskanals

1. Bauabschnitt

Hier erfolgte die Verbreiterung im Rechteck- Trapezprofil auf eine Wasserspiegelbreite von 48,50 m bei 4 m Wassertiefe. Dies war erforderlich, da sonst bei dem Geländeeinschnitt für die Verbreiterung als Trapezprofil eine Baustoffdeponie angeschnitten würde, die im oberen Schichtenbereich Asbestrückstände aufwies, die als Sondermüll entsorgt werden müssten.

Es wurde eine halbhohe, verankerte Spundwand in die vorhandene Böschung gerammt. Die Oberkante der Spundwand liegt bei NN + 41,50 m, das ist rd. 1,50 m über MW. Oberhalb der Spundwand wurde die Böschung bis zur Geländeoberkante weitergeführt. Daran anschließend wurde der Betriebsweg einschließlich Wendestelle gebaut. Vor der Spundwand erfolgte die Baggerung bis auf Sollsohle NN + 35,60 m. In die Spundwand wurden im Abstand von 100 m Pfähle mit einer Oberkante von NN + 46,20 m integriert, die bei Wasserständen über NN + 41,50 m den Verlauf der Spundwand für die Schifffahrt markieren. Nördlich bindet die Spundwand mit einer Flügelwand in das vorhandene Ufer ein und südlich mit einer kurzen Flügelwand an die bestehende Spundwand der Umschlagsanlage aus den Jahren 1979 / 1980.

Technische Daten - 1. Bauabschnitt RVK

2. Bauabschnitt

Hier baute die Magdeburger Hafen GmbH den Hansehafen. Neben den Fahrspuren des RVK entstand eine zweischiffige Liegestelle als Umschlagshafen.  Es wurde eine verankerte, voll ausgerüstete Spundwand mit Nischentreppen gerammt, deren Oberkante auf NN+ 45,60 m liegt und damit hochwasserfrei ist.

Vor der Spundwand wurde die Sollsohle NN + 35,60 m hergestellt.

Technische Daten - 2. Bauabschnitt RVK

3. Bauabschnitt

Hier erfolgte die Regulierung des vorhandenen Muldenprofils in das Trapezprofil. Das neue Schrägufer erhielt ein filtergerechtes Deckwerk bis zur Höhe NN + 44,50 m. Die weiterführende Böschung wurde mittels Rasenansaat gesichert. Zum Teil musste auf dem Ostufer der Deich durch eine landseitige Anschüttung ertüchtigt werden, um die Deichkrone auf 4,50 m verbreitern zu können. Auf der Deich- bzw. Dammkrone wurde ein Betriebsweg mit Ausweichstellen hergestellt. Der Betriebsweg erhielt Leerrohre und Kabelschächte. In dem Abschnitt vom Schiffshebewerk bis zum km 321+200 R musste eine defekte Beleuchtungsanlage rückgebaut und durch eine neue ersetzt werden, um den hier befindlichen Dalbenliegeplatz für die Schifffahrt ausreichend ausleuchten zu können.

Technische Daten - 3. Bauabschnitt RVK

4. Bauabschnitt

Dieser Abschnitt verbindet die vorhandene Umschlagstelle mit dem neu errichteten Hansehafen. Auch hier wurde das Trapezprofil hergestellt. Das neue Schrägufer wurde entsprechend dem 3. Bauabschnitt ausgebildet und gesichert. Entlang der Böschungsoberkante wurde ein Betriebsweg einschließlich Wendebereich angeordnet. In diesem Uferabschnitt befindet sich eine Sielanlage. Durch die Verbreiterung musste das Auslaufbauwerk und die Rohrleitung neu erstellt werden.

Technische Daten - 4. Bauabschnitt RVK